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Tutto Pfingsten – eine Rundfahrt

  • Autorenbild: Burkhard Stulecker
    Burkhard Stulecker
  • 1. Juni
  • 3 Min. Lesezeit

Für viele Grazer ist „Tutto Gas” zu Pfingsten in Lignano und Umgebung Tradition. Nicht für den Grazer Autor und Filmschaffenden Burkhardt „Börki” Stulecker, der in Marano Lagunare sein zweites zu Hause hat, und zu Pfingsten seine persönlichen Rituale pflegt.



Feiertagsfriede in der Lagune von Marano. (Foto: Stulecker)
Feiertagsfriede in der Lagune von Marano. (Foto: Stulecker)

Um das Pfingstfest kurz zu erklären: Es handelt sich bei diesem Christlichen Feiertag um die Prophezeiung  Jesu, dass am fünfzigsten Tage nach Ostern der Geiste Gottes über seine Jünger käme. Es wird auch die „Ausgießung des Heiligen Geistes“ genannt“.  Das Wort Pfingsten leitet sich vom griechischen Wort „pentekoste“ ab und bedeutet „fünfzigster Tag“.  Im Italienischen hat man „Pentecoste“ von seinem Ursprung übernommen. In Lignano allerdings, sagt man „Tutto Gas“,  der ausgegossene Geist kommt in diesem Fall aus der Flasche.

Tipps oder Verhaltensregeln habe ich für dieses Ritual  keine.  Die Jünger, die sich zu tausenden von Pineta bis Sabbiadoro hier versammeln, wissen über diese Ausschüttung inklusive Zuschüttung bestens Bescheid.  Es ist mir auch in all den Jahren nicht gelungen, von Marano nach Lignano überzusetzen, um an dem Ritual teilzunehmen. Feiertage wie diese ziehen mich dann entweder in den Schutz der Lagune, wo man im Schatten einer Casone friedlich Fische grillt und Wein trinkt, oder man fährt ins Landesinnere.




„Ausgießung des Heiligen Geistes” in der Bucht von Marano. (Foto:Stulecker)
„Ausgießung des Heiligen Geistes” in der Bucht von Marano. (Foto:Stulecker)

Fünfzig Minuten von Lignano Sabbiadoro braucht man nach Sacile, in den Garten Venedigs, wie dieser verzauberte Ort auch genannt wird. Dass hier einst die wohlhabenden und adligen  Venezianer die Sommermonate verbrachten, verraten schon deren Palazzi, die sich hier an den künstlich angelegten Kanälen der Livenza aneinanderreihen und deren Wasser aus den Bergen für zusätzliche Kühlung sorgt. Wer hier auf einer Terrasse unter einer Weinlaube über Wildwasser Paddler hinweg , mit Blick auf venezianische Fassaden fein essen will, braucht nur seine Augen offen zu halten, oder dem Duft aus den Trattorie- Küchen folgen.




Villa Manin in Carsare, ein Ort mit viel Geschichte, heute Kulturzentrum. (Foto: G. Singhele/Flickr)
Villa Manin in Carsare, ein Ort mit viel Geschichte, heute Kulturzentrum. (Foto: G. Singhele/Flickr)

Casarsa, das Grab von Pier Paolo Pasolini- (Foto:Stulecker)
Casarsa, das Grab von Pier Paolo Pasolini- (Foto:Stulecker)

Besuch am Grab von Pier Paolo Pasolini

Die Rückfahrt führt mich meist über Casarsa, wo ich kurz am Friedhof Halt mache um den Geist Pier Paolo Pasolinis zu atmen, ehe es mich nach Codroipo zur gigantischen Villa Manin zieht. Der Barock Palast aus dem 17. Jahrhundert wurde von Antonio Manin in Auftrag gegeben und von seinem Enkel Ludovico, dem letzten Dogen von Venedig, fertiggestellt, ehe dieser von Napoleon Bonaparte seines Amtes enthoben wurde. Napoleon richtete sich hier für zwei Monate sein Hauptquartier und besiegelte mit dem Österreichischen Kaiser Franz II. den „Frieden von Campo Formio“. Heute ist die Villa Manin eines der schönsten Kulturzentren des Landes, mit Präsentationen und Konzerten nationaler und internationaler Kunstgiganten.  Derzeit zeigt man Arbeiten von Michelangelo Pistoletto und die Ausstellung „Il Re, il Kaiser e le Oche“ (Der König, der Kaiser und die Gänse) die über die bisher unbekannte Historie der Villa Manin erzählt.  Und am 22. Juni konzertiert hier Alanis Morissette, für sie sollte man rechtzeitig Karten reservieren.



Italien und der ”50er”

Soviel zum Geist des Pfingstfestes, zur Zahl Fünfzig fällt mir noch ein, dass vor 50 Jahren ein Grenzvertrag zwischen Italien und Jugoslawien abgeschlossen wurde, mit dem man die Zugehörigkeit Triests an Italien bestätigte.

1963, beschloss die Firma Piaggio den Bau eines 50 ccm Rollers, der Vespa 50 und der Vespa 50 Special. Das beruhte darauf,  dass man in Italien solche Kleinmotorräder ab den 14.-Lebensjahr und ohne Führerschein fahren durfte.  Bis  in die 90er Jahre und der damit verbundenen Gesetzesänderungen, wurden davon über vier Millionen verkauft.

Die Überlieferung, dass ein Gast von „Tutto Gas“ in einer Nacht 50 Dosen Bier getrunken haben soll, wurde noch nicht bestätigt.

Burkhard Stulecker


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