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Sparfuchs frisst Rumpelstilzchen

  • Autorenbild: Karl-Heinz Leiss
    Karl-Heinz Leiss
  • 15. März
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 25. März


 „ Froschkönig" Raoul Riegler kämpft ums Übeerleben des Podium-Märchentheaters. (Foto FB/Riegler)
„ Froschkönig" Raoul Riegler kämpft ums Übeerleben des Podium-Märchentheaters. (Foto FB/Riegler)

„Sparfuchs frisst Rumpelstilzchen” – das  ist nicht etwa die neueste Produktion des Podium-Märchentheaters in Graz, sondern das genaue Gegenteil. Den Einsparungen bei den Förderungen und Kulturbudgets in Land und Stadt fällt nämlich die heurige Weihnachtsproduktion  „Rumpelstilzchen” zum Opfer.


„Bin gerade traurig über das Sparen im Kulturbereich. Jetzt trifft es das Podium-Märchentheater. Nachdem bereits voriges Jahr die Fördermittel vom Land Steiermark gestrichen wurden, scheint nun auch die Stadt Graz wegzubrechen”, klagt Raoul Riegler, der das – von seinem 2008 verstorbenen Vater, Prof. Erwin Riegler 1962 gegründete – Podium-Märchentheater führt,  auf Facebook.


„Schade, dass die Kultur mein Förderansuchen abgelehnt hat. Mit Förderungen hab ich bisher die Kartenpreise stützen können, speziell für Schulen und Kindergärten. Durch diese Streichung werde ich meine Produktionen wohl nur sehr eingeschränkt weiterführen können“, bedauert der auch mit dem Silbernen Ehrzeichen der Stadt Ausgezeichnete-


Einen Namen hat sich Riegler zunächst vor allem als der „Grazer Kasperl” gemacht, Durchschnittlich zehn Kasperlproduktionen mit rund 80 Aufführungen pro Jahr, sind in 40 Jahren entstanden, rund 300.000 Besucher waren schon beim Grazer Kasperl. Unter seiner Leitung entstanden aber auch Märcheninszenierungen von bekannten Volksmärchen der Gebrüder Grimm und Kunstmärchen von Wilhelm Hauff und Hans Christian Andersen. Als Songwriter arbeitet Riegler mit den Komponisten Viktor Beck und Dr. Chris Grenz zusammen. Für jede Theaterproduktion werden neue Songs geschrieben und komponiert.


Wegen der abgelehnten Förderung werde er seine Produktionen wohl nur sehr eingeschränkt weiterführen können. „Ganz aufgeben möchte ich noch nicht, ein kleiner Hoffnungsschimmer besteht noch,  aber so wie es ausschaut wird heuer nichts aus unserem Rumpelstilzchen, also heuer keine Weihnachtsproduktion, außer es geschehen noch Zeichen und Wunder”, schildert der auch als Theaterpädagoge tätige Künstler die Folgen der kulturellen Sparpolitik.


Kritik übt Riegler sowohl an der Begründung für die Ablehnung seines Förderansuchens, als auch am dafür verantwortlichen Fachbeirat. Der Fachbeirat habe „keinerlei Weiterentwicklung des künstlerischen Konzepts" erkennen können. „Dessen Mitglieder waren auch bei keiner Aufführung. Wahrscheinlich haben’s was gegen Märchen, auch wenn sie werkgetreu und mit zeitgemäßen Elementen erzählt, sprich gespielt werden.” Er überlege sich natürlich neue Konzepte, aber er mache das laufend für sein Publikum und nicht für Beiräte.


„Für das Podium-Märchentheater geht es jetzt ums Überleben, aber wenn der Wille nicht da ist und sich Politiker immer mehr hinter Beiräten verstecken, dann wird es mühsam”, beschreibt Riegler seinen Kampf um das Fortbestehen dieser Grazer Kindertheater-Tradition.


Aber vielleicht gibt es doch noch – wie im Märchen – ein Happyend und die Sorgen von Riegler erweichen das Herz der Grazer Kulturpolitiker Karlheinz Kornhäusl und Günter Riegler, deren Kinder vielleicht selbst einmal von den Darbietungen des Grazer Kasperl oder der Märchenbühne begeistert gewesen sind.


Violetas Abenteuer

Übrigens: Am 4. und 5. April gibt es im Atelier 12 (Münzgrabenstraße 24) ein neues Abenteuer der Puppentheaterproduktion Violeta, „Der Kater Muzifer“. Es spielen Evi Acko-Ponhold und Raoul Riegler. Musik: Viktor Beck/Raoul Riegler, Ausstattung: Andrea Riegler.

Die Aufführung beginnt um 15. Uhr und dauert 30 Minuten. In dieser Zimmertheateratmosphäre, Platz ist für maximal 25 Personen, erlebt man Puppentheater hautnah. Eintritt: € 5,--

KHL

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