„Sie machen aus Gold leider Blech“
- Rudi Hinterleitner
- 2. März
- 2 Min. Lesezeit
Der Mann ist seit 40 Jahren im Immobiliengeschäft, kennt die Grazer Szene bis ins Detail. Die Rede ist von Josef-Karl Podlesnik. Mit seiner JKP-Immo-Firma hat er ganz große Ketten, wie „Zara“ und „H&M“ nach Graz gebracht, falls alle Geschäftsflächen in der City gehen auch jetzt durch seine Hände. Für ihn kam die „Leerstandsflaute“ nicht überraschend. „Ich habe vor drei Jahren vor dem Absturz gewarnt. Ich bin kein Wahrsager, aber was da in der Stadt mit der Wirtschaft, Verkehr und dem Tourismus passiert ist alarmierend.“
Was meint er genau: „Es beginnt mit der Erreichbarkeit, der Parkplatz-Situation, das Parken ist zu teuer, dem Angebot rundum. Die Kaufkraft ließt ab, in die Center, die sind randvoll. Keine Parkplatzsuche, keine Kosten. Dort wird auch für die Familien viel geboten. Die Frequenz hat sich verlagert, das registrieren die Ketten ganz genau. Da zählt, was in der Kasse bliebt und stellen den Aufwand in Relation.“
Das heißt, dass die Mietpreise von Flächen in der City zu hoch sind. „Keine Frage, es sollte sich der Meterpreis von 50 bis 100 Euro bewegen, viele Vermieter schätzen die Situation falsch ein. Und der Leerstand ist da. Da helfen keine Krisengipfel, man muss angreifen.“
Der Advent mobilisiert doch die Massen - bringt dies der Wirtschaft, dem Handel nichts? „Da rollen die Menschen durch die Stadt, kaufen fast nichts ein. Und alle schlagen sich auf die Schulter. Peinlich. Man muss das ganze Jahr Events bieten. Wir haben mit dem Zeughaus ein Juwel in der Stadt. Europaweit einmalig. Aber die Objekte hat man im Dachboden versteckt. Diese Rüstungen, Gewehre usw. gehören auf eine Bühne im Landhaushof. Täglich bespielt mit Ritteraufführungen, wie auch immer.“ Und „Podi“ meint zum Abschluss: „Wir haben tolle Exponate, aber so machen wir aus Gold nur Blech. Schade.“
RH

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