„Sicher durch Graz”: Radler-Tempo im Visier!
- Karl-Heinz Leiss
- 4. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 5. Juni
„Sicher durch Graz!”: Unter diesem Motto haben heute graz.live und der ARBÖ gemeinsam eine Kampagne gestartet, die zu mehr Geschwindigkeitsbewusstsein von Radfahrern, E-Radlern und Scooterfahrern im Stadtgebiet führen soll. Und damit zu mehr Sicherheit für alle nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer.

„Wir werden mit Geschwindigkeitsmessungen aufzeigen, wie schnell Radfahrer und Scooterlenker wo unterweg sind, ob sie sich an die vorgeschriebenen Tempolimits und Fahrverbote halten und wo sich in Graz aufgrund der aktuellen Verkehrsplanung Radfahrer und Fußgänger unnötiger Weise in die Quere kommen und damit gefährdet sind”, beschreibt ARBÖ Präsident Klaus Eichberger das Ziel dieser Kampagne. Und: Dass es ohne enge Kontrollen von Polizei oder Ordnungbswache auf Dauer gar nicht geht.
Das zeigte sich auch heute um acht Uhr bei einem ersten Testeinsatz am Kaiser-Franz-Josef-Kai/Höhe Edegger-Steg. Ausgerüstet mit einem Laser-Geschwindigkeitsmessgerät nahmen ARBÖ-Steiermark-Betriebsleiter Wolfgang Kahr und ARBÖ-Geschäftsführer DI (FH) Peter Pegrin Radler und Scooterfahrer ins Visier.
Fazit des rund halbstündigen Einsatzes:
Durchschnittstempo 17,5 km/h
Die Mehrzahl der gemessenen Zweiradlenker blieb – zumindest am Radweg – unter der Geschwindigkeit von höchstens 30 km/h – im Durchschnitt rund 17,5 km/h. Unrühmliche Ausnahme war ein E-Scooter-Lenker, der mit 29 Stundenkilometern dahin bolzte, um 4 km/h schneller, als die erlaubte Höchstgeschwindigkeit für dieses zweirädrige Fortbewegungsmittel.
Wenig Rücksicht auf Fußgänger
Am Übergang vom Edegger-Steg zum Schloßbergplatz, also dort wo der Radweg endet und eine gelb blinkende Ampel von den Radfahrern zusätzlich Rücksicht auf die Fußgänger, die dort die Radspur querem, einfordert, reduzierten hingegen die wenigsten ihr Tempo und zwangen die Fußgänger, die dort eigentlich Vorrang haben, zum Stehenbleiben. Darunter eine Schulklasse.
Kaum Handzeichen beim Abbiegen
Auf das vorgeschriebene Handzeichen als Signal für das Abbiegen mit dem Rad zum Edegger-Steg bzw. Schloßbergplatz verzichteten die meisten Radler. Eine Radlerin schien es besonders „eilig” zu haben, sie schnitt –natürlich ohne Handzeichen – die Kurve zum Edegger-Steg gleich über den Fußgängerstreifen.
Nur die Hälfte mit Helm
Was den Experten vom ARBÖ noch auffiel: Die Hälfte der Radler war ohne Helm unterwegs. „Keiner von ihnen würde freiwillig aus fünf Metern Höhe mit dem Kopf voran auf eine Asphaltläche köpfeln. Aber genau so was passiert, wenn mn mit dem Rad mit 20 Stundenkilometern stürzt und mit dem ungeschützten Kopf am Asphalt aufschlägt”, schüttelte Wolfgang Kahr den Kopf.
Gefahrenstellen an redaktion@graz.live melden!
Nach dem Testlauf geht es nach Pfingsten mit „Sicher durch Graz” erst richtig los. Dabei werden wir nicht nur die Radler in der Schmiedgasse, der Hans-Sachs-Gasse, der Sporgasse oder der Herrengasse sowie anderen Kreuzungen und Strassen und Spots ins Visier nehmen, wo die Sicherheit von Fussgängern und Radfahrern nicht nur von der Kenntnis der Straßenverkehrsregeln, sondern vom gefahrenen Tempo der Radler und Scooter abhängt.
Dazu rufen wir schon jetzt alle Grazerinnen und Grazer auf: Melden Sie uns solche Hotspots und wir schauen uns das an. Unsere E-Mail-Adresse: redaktion@graz-live
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