Kommentar: Wohin geht die Reise?
- Jane Hinterleitner
- 31. März
- 1 Min. Lesezeit
Die Frequenz im Grazer Innenstadt-Handel geht zurück, die Umsätze stagnieren und Mitarbeiter:innen zittern um ihre Jobs. Bricht der Handel ein und werden Dienstnehmer entlassen, fällt der erste Dominostein, dann der zweite Stein, der dritte Stein… Gastronomie-Besuche, Fitness Center-Mitgliedschaften, Einkäufe außerhalb des täglichen Gebrauchs, Fahrten mit den Öffis und Besuche in Freizeitanlagen fallen viel geringer aus. Öffentliches Streiten der zuständigen Parteien sind ein schaler Nebengeschmack.
Am Joanneumring findet man verwaiste Boutiquen (Leerstände), verdreckte konsumfreie Flächen ohne Mistkübel, Fahrräder in frischgepflanzten Blumenbeeten … aber keine schlendernden Konsumenten. Touristen in Bussen oder per Bahn mit leichtem Gepäck sind keine „Konsummaschinen“, sondern kaufen nur das Nötigste.
Die feiernden Wochenendrunden in angemieteten Wohnungen kaufen im Supermarkt, gehen kaum in Lokale und bringen Anrainern mit Schlafzimmern in den Innenhof schlaflose Nächte und das Lernen der neusten Partylieder vom Ballermann. Nüchtern betrachtet: Charity Läden, sogenannte Thrift Shops, haben Einzug in den innersten Kern gefunden und sind zur Konkurrenz des klassischen textilen Handels geworden.
Haben die Zuständigen der Stadt in den letzten drei Jahren ihre Aufgaben gemacht? Wohin möchte die Stadt? Wohin möchte die Stadtpolitik? Wohin geht die Reise?
Jane Hinterleitner
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