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Kahr: Volksgarten-Schutzzone muss bleiben!

  • Autorenbild: Karl-Heinz Leiss
    Karl-Heinz Leiss
  • 12. Sept.
  • 3 Min. Lesezeit

Der Grazer Volksgarten sorgte in den letzten Jahren öfter für negative denn für positive Schlagzeilen: Drogen und Gewaltdelikte standen im Vordergrund. Jetzt ist er am Weg zu einer Erholungs- und Freizeitoase für Alle. „Vor allem Dank polizeilicher Schutzzone und das muss auch so bleiben”, betont Bürgermeisterin Elke Kahr. Denn auf diesem Fundament können das Friedensbüro und eine Sozialintiative mit Parkbesuchern und Anrainern jene „Imagekorrektur” umsetzen, die dieser Park verdiene.



Das Kernteam der Volksgarteninitative (v. l.): Jutta Willfurth (Friedensbüro), Raimund Vaseghi (AGT Kickstart), Thomas Lambauer (Ordnungswache), Markus Martinz (AGT Kickstart), Ursula Hauszer (Friedensbüro) mit Bürgermeisterin Elke Kahr. (Foto:Stadt Graz Fischer)
Das Kernteam der Volksgarteninitative (v. l.): Jutta Willfurth (Friedensbüro), Raimund Vaseghi (AGT Kickstart), Thomas Lambauer (Ordnungswache), Markus Martinz (AGT Kickstart), Ursula Hauszer (Friedensbüro) mit Bürgermeisterin Elke Kahr. (Foto:Stadt Graz Fischer)

„Die gemeinsamen Bemühungen zeigen schon Wirkung“, freute  sich Bürgermeisterin Elke Kahr bei einer Pressekonferenz im Volksgartenpark, bei der sie mit Vertreterinnen und Vertretern vom   Friedensbüro, Ordnungswache und dem Sozialverein AGT Kickstart die vor einem Jahr begonnen Maßnahmen vorstellte.

Ein Teil der Veränderungen betrifft die Gestaltung: So wurden die WC-Anlagen saniert, die Beleuchtung in der Nacht wurde verbessert und der Zaun auf beiden Seiten des Mühlgangs erneuert. Beim Mähen und Reinhalten der Böschung arbeiten Mühlkonsortium und Holding Graz Grünraum Hand in Hand. Bei der Kreuzkirche wurde eine Bücherbox eingerichtet, auch das ist eine Kooperation - zwischen Kreuzkirche und Jukus.

Die Koordination der durchgeführten Aktionen und Aktivitäten hat das Friedensbüro übernommen. „Als Friedensbüro sind wir für soziales Miteinander und Kommunikation zuständig", sagt dessen Leiterin Jutta Willfurth. In zahlreichen Veranstaltungen und Treffen hat das Team viele Ideen gesammelt. Zudem ist das Team Mobile Stadtteilarbeit jeden Dienstag von 16 bis 18 Uhr mit dem Lastenrad im Park und steht für Gespräche zur Verfügung. In der kalten Jahreszeit haben die Mitarbeiter:innen auch warmen Tee dabei. „Wir sprechen die Leute an und fragen, was ihnen wichtig ist hier im Park", erzählte Hauszer. Auch ein Mailverteiler für Anrainer:innen und Interessierte wurde eingerichtet, im Online-Terminkalender können aktuelle Aktionen und Veranstaltungen abgerufen werden. Unter anderem war heuer der Lendwirbel im Volksgarten zu Gast. Hauszer: „So haben hier die sogenannten 'Blubbergespräche' stattgefunden mit dem Ziel, Menschen aus unterschiedlichen Blasen miteinander ins Gespräch zu bringen. Leute, die sonst nie in den Park gekommen wären, haben überrascht festgestellt: Das ist doch ein wunderschöner Park!"


Mit Kampfsporttraining gegen Jugendgewalt

Zwei, die wöchentlich vor Ort sind, sind die beiden ausgebildeten Gewaltpädagogen und Kampfsporttrainer Markus Martinz und Raimund Vaseghi. Sie zeigen den Jugendlichen, wie man Kraft und Emotionen konstruktiv einsetzt. Einmal pro Woche wird drei Stunden lang vor Ort trainiert. „Wir begleiten Kinder und Jugendliche im Rahmen unseres Projektes 'Ausgeboxt' ganz niederschwellig und vermitteln ihnen: Gewalt ist immer ein Ausdruck von Hilflosigkeit. Im Rahmen von Taekwondo- und Box-Trainings im öffentlichen Raum kommen wir mit den jungen Menschen ins Gespräch, bauen Vertrauen auf und stellen auch Kontakte zu Vereinen her, vermitteln Gratiskurse bei ISOP und verhelfen so zu Hauptschulabschluss oder Lehre", sagte Vaseghi und Martinz ergänzte: „Es ist uns auch gelungen, eine gute soziale Durchmischung bei den Jugendlichen zu bekommen. Wir bemerken schon ein Umdenken. Es sind viele kleine Schritte notwendig, um dieses zu bewirken."


Pro Tag bis zu 100 Interventioen wegen Radfahrverbot!

Auch die Ordnungswache ist regelmäßig im Park. „Wir sind immer mit den gleichen Zweiterteams unterwegs, so bauen wir Vertrauen auf", schildert Leiter Thomas Lambauer. „Unsere Arbeit ist dialogorientiert. Durch regelmäßige Präsenz wirken auch unsere Ermahnungen." Sein Fazit bisher: „Wurde von Juni bis Jahresende 2024 die Polizei 20 Mal alarmiert, war das heuer bis Juli kein einziges Mal notwendig.”

Offenbar habe sich herum gesprochen dass die Ordnungswache vor Ort als verlängerter Arm der Polizei agiere, meint Lambauer. Er nennt auch das größte Konfliktpotenzial im Park: Rad- und Scooterfahrer, die das Fahrverbot ignorieren. „Da haben wir bis zu 100 Interventionen pro Tag, wobei wir allerdings nur selten strafen.”


Schutzzone muss als Grundlage bleiben!

Auch die Schutzzone müsse fortgesetzt werden, betonte Bürgermeisterin Kahr. Sie sei die Grundlage für weitere Maßnahmen: „Die Polizei hat immer gesagt, wir können nicht 24 Stunden an sieben Tagen da sein. Deswegen sind sie sehr dankbar und froh, dass wir vom ersten Tag an gesagt haben, dass wir diese begleitenden Aktivitäten hier setzen. Die braucht es, das betonen sie ja immer wieder, aber es braucht auch die Schutzzone noch, so lange es hier Drogendealer gibt."


„Wertekonferenz” im Oktober

Das Team des Friedensbüros, unterstützt durch einige Mitglieder der Denkfabrik, hat lübrigens über den Sommer Wünsche für ein gutes Miteinander im Park gesammelt. Die Ergebnisse sollen dann im Rahmen der "WERTEkonferenz" am 3. Oktober um 16 Uhr direkt im Park präsentiert, diskutiert und vertieft werden. Danach werden nächste Schritte überlegt.

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