„Künstler sind oft deppert, viele auch religiös …“
- Erich Cagran
- 16. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
graz.live begleitete Johannes Silberschneider, einen der universellsten heimischen Schauspieler und Künstler, in vor-österlicher „Gott-und-die-Welt Betrachtung“ durch einen frühlingshaften Garten im Norden von Graz …

Am Cover des Frühjahrs-Magazins der katholischen Kirche „Grüß Gott!“ schwimmt Johannes Silberschneider in Liebe. Ein ungewöhnliches Bild, wie es zu kaum einem besser passen würde als zu Johannes Silberschneider. Und mit kaum einem anderen Schauspieler zu machen gewesen wäre, nämlich einem nüchternen Fotostudie Leben einzuhauchen, wie man sich im Magazin-Text verneigt.
Einer, der mit dem Kurzfilm „CopyShop“ schon für den Oscar nominiert war, der auch mit Hollywood-Größen wie Penelope Cruz gedreht hat, der sollte auch diese Foto-Session locker meistern. Silberschneider beim Plaudern im Garten – über Gott und die Welt, wie auch im Magazin-Untertitel – ehrfürchtig: „In einem österreichischen Magazin mit einer Million Auflage auf der Titelseite zu sein, ist nicht alltäglich – das freut` mich riesig…“

Zur Sonntagsmesse in Graz-Andritz
Silberschneider, der mit der Schauspielerin Barbara de Koy verheiratet ist und in München seine künstlerische Heimat hat, lebt auch seinen Glauben. „Am Sonntag geh’ ich regelmäßig in die Kirche. Wenn ich in Graz bin, gerne in den Dom oder die Pfarrkirche Andritz“. Es ist für ihn der Kontrast, der einen schier unglaublichen Bogen über das bewegte Leben des Johannes Silberschneider spannt. „Viele Künstler sind deppert, viele auch religiös. So wie etwa meine Rock’n’Roll-Vorbilder, wie Little Richard oder Chuck Berry“.

Von Lyrik bis Rock’n*Roll
Beim universellen Charakter-Darsteller Johannes Silberschneider ist die Vielfalt, die er „oft deppert“ nennt, deutlich sichtbar. Soeben hat er mit Kurt Gobers „Stub’n Tschäss“ eine Veranstaltungs-Tour durch die Steiermark beendet. Dabei liest er Mundart-Lyrik von Herms Fritz, und singt auch manchmal. „Fünf Abende, alle ausverkauft – da ist Kraft und Potential drinnen“, sagt er demütig. Als Johnny Silver war er Jugend-Bandleader – und gibt auch heute noch gerne den Rock’n’Roller. Neulich wieder einmal in einem Konzert im ausverkauften Wiener Orpheum.
„Dafür braucht man auch viel Ruhe zum Ausgleich – in der Natur, in geschützten Räumen, wozu letztlich auch das Theater zählt“. Im Garten sinniert der 63-jährige, über Frühlings-Blumen schlendernd, über seine eigene Vielseitigkeit: „Ich hab’ mich nie für etwas interessiert, das mir net selbst g’fallen hat“.
Erich Cagran
Comments