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Hund und Katz' als Kindersatz

  • Autorenbild: Karl-Heinz Leiss
    Karl-Heinz Leiss
  • 2. März
  • 3 Min. Lesezeit

In Graz leben rund 40,000 Kinder im Alter bis 14 Jahre. Möglicherweise weniger, als Hunde und Katzen. Denn die tatsächliche Zahl der Vierbeiner weiß niemand, nachdem die Meldepflicht für Hunde nicht kontrolliert wird und für Katzen ohnehin keine besteht.


Wer in den Soziale Medien unterwegs ist erkennt in den Profilen der Grazerinnen und Grazer, dass deren Tierliebe unermesslich zu sein scheint. Erst recht, wem die Vierbeiner zum Kinderersatz werden. Bei Älteren, die sich mit Hund oder Katze über den Auszug der groß gewordenen Kinder zu trösten scheinen, bei den Jungen, dass sie die Treue von Hund und Katze so sehr zu schätzen scheinen, dass sie diese lieber hegen und pflegen, als eigene Kinder.


Offiziell geht man im Büro der zuständigen Stadträtin, Claudia Schönbacher  (Korruptionsfreier Gemeinderatsklub), von derzeit rund 14.800 Hunden sowie rund 400 gemeldeten und gechipten Katzen in Graz aus. Die Zahlen stammen aus dem Veterinärreferat, welches im Februar 2025 eine Abfrage in der Haustierdatenbank gemacht hat.


Dunkelziffer: „Bis zu 15.000 nicht gemeldete Hunde”

Wie viele Hunde es tatsächlich sind weiß freilich niemand, da kann nur geschätzt werden. Und Schätzungen gehen bis zu „mindestens gleich vielen, wie die der gemeldeten Hunde” aus. Das kennt man man auch im Büro von Stadträtin Schönbacher, aber: „Aufgrund der immer größer werdenden Nachfrage und des Andranges für einen Hundekurs, welcher für Hundebesitzer verpflichtend zu absolvieren ist, kann von einer zunehmend geringeren Dunkelziffer ausgegangen werden.”

 

Die Teilnahme an einem Hundekundekurs ist für Halter, die „innerhalb der letzten fünf Jahre keine Hundehaltung nachweisen können“, verpflichtend vorgesehen. Allerdings haben neue Hundehalter die zeitliche Frist „binnen eines Jahres ab Anschaffung eines Hundes“ zur Absolvierung dieses Hundekundekurses. Somit können Hundehalter bei einer Anmeldung des Hundes das Zertifikat über den Besuch des Hundekundekurses noch nicht verpflichtend vorlegen, weil ihnen der Gesetzgeber gemäß der aktuellen Rechtsgrundlage ein Jahr nach Anschaffung des Hundes dafür Zeit gibt.


Grundsätzlich ist nach § 24a Tierschutzgesetzes der Tierhalter zur Kennzeichnung und Registrierung von Hunden und Zuchtkatzen verpflichtet.  Seit Jänner 2025 besteht weiters die Verpflichtung für niedergelassene Tierärzte bei Durchführung der erstmaligen Kennzeichnung ebenfalls die geforderten Daten zur Registrierung gegen Entgelt einzutragen.  Im Rahmen von Tierschutzkontrollen wird die Durchführung der Kennzeichnung und Registrierung seitens der Behörde überprüft.


Statt Kontrollen  „Aufklärung und positive Anreize”

Doch sonst? „Eine eigene Kontrolle, ob Hundehalter der Kurspflicht und nachkommen, gibt es nicht.” Das gilt wohl auch für die im Gesetz vorgesehenen Mindeststandards für die Vierbeiner, wie Raumgröße oder Tierhygiene. Gehandelt wird her erst, wenn was passiert ist oder die Tierschützer auf den Plan treten.


Die Tierschutzstadträtin setzt lieber „stark auf Aufklärung und positive Anreize”, erklärt man im Büro Schönbacher. Dazu zählen Aktionen, gezielt für Hunde - Stichwort Gratisberatung auf Hundewiesen, welche ab März wieder auf der Hundewiese am Hilmteich startet - oder die Hunde-Leinen-Aktion. Zudem gibt es die Forderung von mindestens einer Hundewiese pro Bezirk. Stadträtin Schönbacher: „Mir ist ein gutes Miteinander besonders wichtig, denn gerade im Stadtgebiet haben wir es mit einem begrenzten Platzangebot im öffentlichen Raum zu tun, der aber für alle zur Verfügung stehen muss, auch für unsere Vierbeiner!”


Tierfreunden geht immer öfter das Geld aus

Begrenzt sind immer öfter auch die finanziellen Recourcen vieler Grazer Hunde- und Katzenfans, überhaupt wenn der vierbeinige Liebling zum Tierarzt muss und keine entsprechende Versicherung vorhanden ist. Immer öfter liest man dann in den sozialen Medien von Bitten um Futterspenden oder Spenden zur Begleichung der Tierarztkosten.

Und wenn das alles nichts mehr bringt, trennt man sich von Hund oder Katze, die dann in einem der Tierheime landen.

khl




 

 

Tierschutzstadträting Claudia Schönbacher seit auf Aufklärung statt Kontrollen. (Foto: Stadt Graz/Fischer)
Tierschutzstadträting Claudia Schönbacher seit auf Aufklärung statt Kontrollen. (Foto: Stadt Graz/Fischer)

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