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Graz legt Kinderhandys „schlafen”

  • Autorenbild: Redaktion
    Redaktion
  • 28. Okt.
  • 3 Min. Lesezeit

„Das Handy macht jetzt Pause. Kinder brauchen Nähe und ungeteilte Aufmerksamkeit.” Unter diesem Motto startet die Stadt Graz jetzt eine Awareness-Kampagne mit einem Öffi-Sujet und einem gratis Handy-Schlafsack.


Mobilgeräte sind heutzutage aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Manche Menschen hängen fast durchgehend am Smartphone. Insbesondere bei Jungfamilien ist das problematisch, schließlich sind für Babys und Kleinkinder Nähe und Aufmerksamkeit besonders wichtig.

Laut einer aktuellen Studie der Paracelsus Medizinischen Universität Salzburg belastet die Technoferenz, wie die digitale Ablenkung in der Fachsprache genannt wird, unsere Kleinsten sogar messbar, und zwar in Form einer erhöhten Herzfrequenz. Kinder brauchen Zuwendung, um sich geborgen zu fühlen. Dazu gehört: Blickkontakt. Wenn Eltern stattdessen aufs Handy schauen, die direkte Interaktion dadurch eingeschränkt ist, kann das die Sprachentwicklung bremsen und die emotionale Bindung schwächen.


Um das zum Thema zu machen, startet die Stadt Graz jetzt eine Awareness-Kampagne um Eltern für eine Handypaus für die Kinder zu gewinnen.


Gerald Friedrich, Ines Pamperl und Stadträtin Claudia Unger stellten Awarnes-Kamoagne für eine Kindrehandy-Pause vor. (Foto: Stadt Graz/Fischer)
Gerald Friedrich, Ines Pamperl und Stadträtin Claudia Unger stellten Awarnes-Kamoagne für eine Kindrehandy-Pause vor. (Foto: Stadt Graz/Fischer)

Was ist ein Handy-Schlafsack?

Der Handy-Schlafsack ist eine kleine Stofftasche – ein „Friendly Reminder“, wie man neudeutsch sagt, der symbolisch dazu einlädt, das Handy zumindest zwischendurch wegzulegen. Eltern, die erstmals eine Elternberatungsstelle der Stadt Graz besuchen, bekommen den Handy-Schlafsack als Geschenk und zusätzlich einen 50-Euro-Graz-Gutschein. Erhältlich ist der Handy-Schlafsack auch im Amt für Jugend und Familie (Kaiserfeldgasse 25) sowie im Kindermuseum FRida & freD.

Diesen Handy-Schlafsack gibt es kostenlos für Grazer Eltern. (Foto: Stadt Graz/Fischer)
Diesen Handy-Schlafsack gibt es kostenlos für Grazer Eltern. (Foto: Stadt Graz/Fischer)

„Es gibt die klare Empfehlung von Expert:innen, dass Kinder unter drei Jahren keine Bildschirmzeit haben sollten. Studien zeigen, dass auch die Smartphonenutzung der Eltern negative Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung haben kann. Mit der Kampagne wollen wir Eltern darin bestärken, bewusst Handy-freie Momente in den Familienalltag einzubauen – der Handy-Schlafsack soll als eine kleine Erinnerung dienen”, erklärt dazu Familien- und Jugendstadträtin Claudia Unger.


Die Ärztliche Leiterin des Amts für Jugend und Familien Ines Pamperl, ergänzt: „Für Babys und Kleinkinder sind Nähe, Blickkontakt und gemeinsame Erlebnisse unverzichtbar für eine optimale Entwicklung aller Bereiche. Die ersten drei Lebensjahre sind ein sensibles Zeitfenster. Kinder lernen von Anfang an am besten durch Nachahmung, durch echte Erfahrungen mit Menschen, Tier und Natur sowie durch körperliche Bewegung. Wer da präsent ist, legt ein starkes Fundament für das ganze Leben. Digitale Medien sind ein Teil unserer Welt – daher braucht es klare Strukturen, vor allem auch bei uns als Erwachsene selbst, damit wir als Bezugspersonen für unsere Kinder interessanter sind als ein Bildschirm.“


„Deshalb setzen wir mitdem Handy-Schlafsack wir ein Zeichen: Eltern sollen bewusste digitale Pausen einlegen, um echte Bindung zu ermöglichen. Es geht nicht um Verzicht, sondern um das Wesentliche – unsere Kinder. Kinder suchen nicht den Bildschirm, sie suchen Erlebnisse, man muss Alternativen bewusst anbieten. Der Handy-Schlafsack ist ein Symbol: Er zeigt, dass auch digitale Geräte mal Pause brauchen – und dass diese Pause allen guttut. Digitale Medien gehören zu unserem Alltag – aber sie dürfen ihn nicht bestimmen. Es geht um Balance: bewusst online, bewusst offline. Kinder lernen das vom Vorbild Eltern“, betont Gerald Friedrich, der Leiter des Psychologischen Dienstes im Amt für Jugend und Familie-

Empfehlungen für Eltern

  • In den ersten drei Lebensjahren keine Handys, Tablets oder andere Bildschirme für Kinder.

  • Eltern sollten Smartphones nach Möglichkeit nur dann nutzen, wenn das Baby oder Kleinkind nicht in der Nähe ist.

  • Bewusst Handy-freie Zeiten einplanen – etwa beim Essen, Spielen, Schlafenlegen.

  • Gemeinsame Rituale schaffen: z. B. das Handy „schlafen legen“, wenn das Kind ins Bett geht.

  • Man sollte die gemeinsame Zeit bewusst genießen – das ist nicht nur für die Kinder wichtig, sondern auch für die Eltern, denn die Zeit vergeht ohnehin viel zu schnell …

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