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Gefahr vorbei: Illegales Wohnwagen-Camp im Wasserschutzgebiet geräumt!

  • Autorenbild: Erich Cagran
    Erich Cagran
  • 18. Mai
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 21. Mai

Die Gefahr für das Wasserschutzgebiet in Andritz ist vorbei. Sonntagabend räumten die Roma ihr illegales Wohnwagen-Camp, ohne dass es einer Intervention von Stadtadt oder Holding Graz bedurfte. Das Problem illigaler Wohnwagen-Camps auf nicht öffetlichen Grundstücken bleibt aber bestehen.


Mitten im Wasserschutzgebiet Weinzödl entstand am Samstag dieses illegale Wohnwagencamp. (Fotos: Raith)
Mitten im Wasserschutzgebiet Weinzödl entstand am Samstag dieses illegale Wohnwagencamp. (Fotos: Raith)

Ob es sich bei den illegalen Campern um jene Karawane gehandelt hat, die am Samstag plötzlich ihren illegalen Lagerplatz in der Gradnerstrasse in Puntigam verlassen hat, ist unbekannt. Auf jeden Fall sind es ein paar Dutzend Camping-Gefährte, großteils modernster Bauart. Diese kam am Samstagnachmittag im Konvoi nach Weinzödl. Sie parken nun auf einer Wiese zwischen dem GAK-Trainingsgelände und dem Kraftwerk Weinzödl – im Wasserschutzgebiet!


Grund ihn Eigentum der Holding Graz

Der Grund gehört der Holding Graz. Er ist als Sportfläche gewidmet und derzeit als landwirschaftliche Fläche genutzt. Die BIA-BürgerInitiativeAndritz machte sich ein Bild davon: Stromaggregate surren auf der Wiese, im Hintergrund am Murufer wird groß getafelt. Müll ist auf der Wiese zu finden, Kinder und Jugendliche der ungebetenen „Gäste“ bespielen einen GAK-Trainingsplatz. Susanne Albrecht vom GAK rief heute Morgen die Polizei. Diese kam, fuhr jedoch nach einigen Minuten kommentarlos wieder ab, wie sie graz.live gegenüber berichtet.

Fotograf bedroht



Suanne Albrecht vom GAK rief die Polizei – diese kam aber nur kurz die Lage anschauen. (Foto:EC)
Suanne Albrecht vom GAK rief die Polizei – diese kam aber nur kurz die Lage anschauen. (Foto:EC)

graz.live ging ins „Camp“, machte ein paar Bilder. Ein Mann stürmte angesichts dessen aus einem der Wohnwägen. „Was machtst du da?“, fragte er mit französischem Akzent. Fotos… Gegengefragt, was er hier mache? „Ich lebe hier“. Und auf den Berichterstatter zugehend wurde der Mann aggressiv: „Lösche sofort die Bilder… sofort, oder ich mache deine Kamera kaputt – und dich auch“. Es blieb nur die Flucht im Laufschritt.


Dringender Handlungsbedarf, doch niemand erreichbar

Parallel dazu schrieb Erwin Raith als Sprecher der Bürgergemeinschaft „An der Kanzel“ an Bürgermeisterin Elke Kahr, zumal heute im Rathaus niemand erreichbar ist und die Polizei keinerlei Anzeichen echter Amtshandlungen machte. Raith: „Diese Fläche befindet sich im Wasserschutzgebiet, unmittelbar angrenzend an das Vogelschutzgebiet Weinzödl, auf welcher in den nächsten Tagen ein städtischer Brunnen von der Holding Graz-Wasserwirtschaft gebaut wird. Ich konnte selbst sehen, wie Menschen in der Wiese und auf der Murböschung im Vogelschutzgebiet ihre Notdurft verrichteten. Auch Müll liegt bereits nach nur einer Nacht auf der Wiese verstreut“. Und weiter: „Für mich ist es auch sehr unwahrscheinlich, dass die Personen irgendeine Bewilligung zu dieser widmungswidrigen Benutzung dieser Fläche haben. Somit handelt es sich offenbar um eine illegale Landnahme“.


ÖVP-Jelesic: Holding weiß Bescheid

Die Sache ist brisant. SPÖ-Bezirksvorsteherin Doris Kampus konnte telefonisch nicht erreicht werden.. Wohl aber ÖVP-Bezirksvorsteherin-Stellvertreter Christian Jelesic, der zusagte, sich der Sache sofort anzunehmen und sich gleich auf den Weg machte. „Die Holding ist bereits in Kenntnis und wird morgen in einer Krisensitzung das weitere Vorgehen mit der Stadt abstimmen", teilte er nach seinem Lokalaugenschein mit.



Vor dem GAK-Jugend-Klubhaus steht's: „Einfahrt freihalten“  – dahinter Campingwägen. (Foto: EC)
Vor dem GAK-Jugend-Klubhaus steht's: „Einfahrt freihalten“ – dahinter Campingwägen. (Foto: EC)

Für die Menschen an der Kanzel, wie auch die BIA handelt es sich neben Besitzstörung um verschiedene strafbare Bestimmungen nach dem Abfallwirtschaftsgesetz, Meldegesetz, entgegen Verordnungen der Stadt Graz über das Vogelschutzgebiet, dem steiermärkischen Naturschutzgesetz, eventuell der Grünraumverordnung – und gegenüber dem Wasserschutzgesetz so und so …



KFG-Pascuttini: Es ist inakzeptabel

„Es ist inakzeptabel, dass unsere schöne Stadt nun offensichtlich als illegaler Wildcampingplatz genutzt werden soll. Anders kann man sich nicht erklären, dass es innerhalb von sechs Wochen drei verschiedene Vorfälle gab, bei denen wilde Camper eine Wohnwagensiedlung auf willkürlich ausgewählten Grundstücken errichtet haben”, reagierte KFG-Klubiobnann Alexis Pascuttini auf die Story von graz.live. Und er fordert rasches Handeln der verantwortlichen Grazer Behörden ein. „Wie ist es möglich, dass in einem Wasserschutzgebiet einfach so ein Wohnwagencamp mit rund 40 (!) Wohnwägen errichtet werden kann, die Camper nachweislich Müll in der Wiese zurücklassen und in den Murauen ihre Notdurft verrichten und sich niemand angesprochen fühlt?“

2021 habe es in Liebenau etwa das Problem gegeben dass eine Autowerkstatt zahlreiche Fahrzeuge ebenfalls im Wasserschutzgebiet abgestellt hatte – dort entschied sich die Bau- und Anlagenbehörde doch dazu etwas zu unternehmen. „Warum warum also nicht auch in diesem Fall?“

Darüber hinaus erneuerte der KFG-Klubobmann seine Forderung nach einer Novelle des Landessicherheitsitsgesetzes, um auch das Benützen privater Grundst+cke für illegale Wohnwagrn-Camps verbieten zu können.



Erich Cagran

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