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Drogen, Sozialleistungsbetrug: Jede zweite Anzeige in Graz

  • Autorenbild: Karl-Heinz Leiss
    Karl-Heinz Leiss
  • 14. Apr.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 15. Apr.


Wenn es um Drogenkriminalität und Sozialleistungebetrug geht, war Graz 2024 die steirische Hochburg. 43,7 Prozent der angezeigten Fälle von Suchtmittelkriminalität entfielen auf die Landeshauptstadt und jeder zweite Sozaialleistungsbetrug.  Das geht aus der steirische Kriminalstatistik hervor,  die heute präsentiert wurde.

Graz war steirische Hochburg bei Suchtgiftkriminalität und Sozialleistungs-Betrug, weiß die Leiterin des Kreiminalreferats der Stadtpolizeidirektion Graz, Michaela Krenn. (Foto: LPD)
Graz war steirische Hochburg bei Suchtgiftkriminalität und Sozialleistungs-Betrug, weiß die Leiterin des Kreiminalreferats der Stadtpolizeidirektion Graz, Michaela Krenn. (Foto: LPD)

Die Kriminalitätsentwicklung im Jahr 2024 zeigt einen leichten Anstieg der Gesamtkriminalität um 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt wurden 58.378 Straftaten registriert. Die steirische Polizei konnte dabei bereits zum achten Mal in Folge mehr als jede zweite Straftat aufklären, wobei die Aufklärungsquote 57,9 Prozent und somit 1,6 Prozent mehr als 2023 beträgt. Ein deutlicher Erfolg zeigt sich auch bei der Anzahl der ausgeforschten Tatverdächtigen, die mit 40.864 Personen um 7 Prozent über dem Vorjahreswert liegt.

 

Internetkriminalität

Im Bereich der Internetkriminalität konnte 2024 ein Rückgang um 3,6 Prozent verzeichnet werden, wobei insgesamt 7.278 Delikte registriert wurden. Während die Betrugsfälle im Internet um 8,5 Prozent sanken (4.104 Anzeigen), stieg die Anzahl der Cybercrime-Delikte im engeren Sinne (wie Hacking) um 7,4 Prozent auf 1.718 Fälle an. Einen Rückgang gab es bei der Internet-Erpressung, die um 23,4 Prozent auf 446 Fälle sank. Um der steigenden Zahl an Cybercrime-Delikten noch effektiver entgegenzutreten, setzt die Landespolizeidirektion Steiermark auf das Cybercrime-Training-Center (CCTC), das praxisorientiertes Fachwissen im Bereich Cybercrime vermitteln und die fachliche Expertise der Beamtinnen und Beamten kontinuierlich erweitern wird.

 

Gewaltkriminalität

Die Gewaltkriminalität nahm 2024 leicht zu, ein Anstieg von 1,8 Prozent auf 10.088 Fälle. Rund ein Fünftel der Gewaltstraftaten (2.134 Fälle) erfolgte im privaten Umfeld. In 59,8 Prozent der Fälle bestand eine Bekanntschaft zwischen Täter und Opfer. Es kam zu neun Morden, darunter fünf Männer und vier Frauen (2023: fünf Männer, elf Frauen). Das meist verwendete Tatwerkzeug war übrigens eine Stichwaffe.

Die Vergewaltigungsanzeigen stiegen auf 142 (2023: 133), während die Zahl der Raubdelikte um 6,7 Prozent auf 153 Fälle sank, wobei die Mehrheit der Übergriffe an öffentlichen Orten, wie Straßen oder Parkplätzen, stattfand.



Präsentierten die Kriminalitätsstastistik 2024 für die Steiermark: Landespolizeidirektor Gerold Ordner (l.) und LKA-Chef Michael Lohnegger. (Foto: LPD)
Präsentierten die Kriminalitätsstastistik 2024 für die Steiermark: Landespolizeidirektor Gerold Ordner (l.) und LKA-Chef Michael Lohnegger. (Foto: LPD)


Eigentumskriminalität

Die Eigentumskriminalität verzeichnete 2024 einen leichten Anstieg um 1,6 Prozent auf 15.194 Fälle. Besonders betroffen waren öffentliche Orte, Straßen, Parkplätze und Kellerabteile. Positiv zu vermerken ist der Rückgang bei KFZ-Diebstählen um 31,3 Prozent auf 132 Fälle sowie der Rückgang von Taschen- und Trickdiebstählen um 17,2 Prozent auf 704 Fälle.

 

17,2 Prozent mehr Suchtmittel-Anzeigen in Graz

Im Bereich der Suchtmittelkriminalität gab es 2024 eine deutliche Steigerung der Anzeigen um 8,6 Prozent auf 4.086 Fälle. Davon entfielen, wie die Grazer Kripo-Chefin Oberstleutnant Michaela Krenn ausführte, 43,7 Prozent auf Graz – eine Steigerung um 17,2 Prozent. Diese Erhöhung sei allerdings auch auf die verstärkte Kontrollaktivität sowie auf die Einrichtung von Schutzzonen im Volksgarten und mit Metahofpark zurückzuführen,


Jeder zweite Sozialleistungsbetrug in Graz

Ein leichter Rückgang zeigt sich im Bereich der Wirtschaftskriminalität mit insgesamt 11.417 Fällen (2023: 11.650). Der größte Anteil entfällt auf Betrugsdelikte mit 7.713 Anzeigen (2023: 8.117, minus 5,2%).

Trotz des allgemeinen Rückgangs stieg die Anzahl der Anzeigen wegen Sozialleistungsbetruges deutlich um 40 Prozent auf 515 Fälle (2023: 371). Jeder zweite davon wurde in Graz aufgedeckt. Kripo-Chefin Krenn: „Das ist auf die effektive Arbeit der Task Force in Zusammenarbeit mit dem AMS sowie den Gesundheitskassen und Pensionskassen zurück zu führen.”


Sexualstraftaten

Mehr als verdoppelt haben sich die Anzeigen nach Paragraf 218 (Sexuelle Belästigung und öffentliche geschlechtliche Handlungen). Hier ortet Landeskriminalamtsleiter Brigadier Michael Lohnegger eine Umkehr im Bewusstsein, dass öfter der Weg zur Polizei gesucht wird.


Jugendkriminalität

Auch bei de Jugendkriminalität spielt ein veränderte Anzeigenbewusststein eine Rolle. Insgesamt wurden im Vorjahr 1,5 Prozent mehr Tatverdächtige bis 18 Jahre verzeichnet (Gesamt: 5889). Dabei ist die Zahl unter den 14- bis 18-Jährigen mit minus 2,2 Prozent rückläufig, die Statistik nach oben treiben die ganz Jungen. Eine Erklärung der Kriminalisten: „Früher wurde nicht bei der Raufereien de Schule gleich die Polizei gerufen.”


„Gesamtgesellschaftlich Aufgabe”

Für Landespolizeidirektor Hofrat Gerold Ortner ist übrigens die Bekämpfung der Kriminalität vor allem im Bereich der Prävention nicht nur eine Frage von möglichst vielen, bestens geschulten und hoch motivierten Polizeibeamten, sondern eine “gesamtgesellschaftliche Aufgabe”. Nur gemeinsam werde es gelingen dass Österreich eines der sichersten Länder der Welt bleibt. Im aktuellen Global Peace Index, der die Friedfertigkeit von Nationen vergleicht, liegt Österreich weltweit auf Platz drei, hinter Island und Irland.

KHL


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