Die „Esche“ feiert 20 Jahre Kult!
- Burkhard Stulecker
- 13. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Da Jubiläen ausschließlich von Zahlen abhängen, sollte man Gerrys zwanzig Jahre als Wirt des Kultlokals „Eschenlaube” am Glacis, gleich um ein paar Mengenangaben erweitern: 800 Konzerte, 90 Vernissagen, 25 Lesungen und knapp 6000 Wohlfühltage. Schöne Gründe, um vom 21. bis 25. Mai zu feiern.

Die Übernahme des Gasthauses vor zwanzig Jahren war eher unspektakulär, und entstand einerseits aus der Not, als über sein „Kommod“ in der Burggasse der Abbruchbescheid verhängt wurde, andrerseits war zur selben Zeit die Eschenlaube vakant. Gerry übernahm, gestaltete um, ohne zu verändern, entsorgte um Wesentliches zu bewahren und konnte so, 2009, mit bestem Gewissen gegenüber Tradition und der damit verbundenen Verantwortung „150 Jahre Eschenlaube“ feiern. Heute ist es mit 166 Jahren eines der ältesten, sich noch in Betrieb befindenden, Gasthäuser von Graz.
Dem Musiker Landschbauer, der als Schlagzeuger, also als „Ringo Starr”, mit der „Beatles Double Group“ und „The Unlimited Beatles Show“ um die halbe Welt tourte, in China bei einer TV-Silvester Show auftrat, oder in der Köln Arena mit dem Zirkus Roncalli vor 20.000 Menschen spielte, war es immer eine Verpflichtung, für Musiker, Literaten und bildende Künstler eine Plattform zu schaffen. Für viele wurde diese ein Zuhause. Nebst internationalen Gästen ist die „Esche“ für die heimischen Jazz- und Rockszene Domizil und Ausbildungsstätte zugleich. Nur wenige Takte von der Kunst-Uni entfernt, treffen, sich Professoren mit ihren Studenten in der Eschenlaube zum Praktikum, eine Symbiose der feinen Töne, die sich gleichermaßen auf Personal, Getränke und Speisen ausweitet.
350.000 Euro, aus selbst erwirtschaftetem Kapital, waren dem Wirt seine Veranstaltungen bisher wert. Und erstmals zwingt ihn die wirtschaftliche Lage, um Fördergelder anzusuchen, denn die Etikette „Kulturgasthaus“ wird er sicher nicht mehr ablösen. Und so bleibt zu hoffen, dass die zuständigen Ämter und Politiker genauso viel Verantwortung für Kultur und Tradition tragen, wie Gerry Landschbauer.
Burkhard Stulecker

Das Festprogramm:
Mittwoch, 21. Mai, 20.30 Uhr: Ripoff Raskolnikoff & Band
Donnerstag, 22. Mai, 20.30 Uhr: Oldschoolbasterds
Freitag, 23. Mai, 20.30 Uhr: Lounge Latino – Daniela de Lima, Miguel Kessel
Samstag, 24. Mai, 20.30 Uhr: Full Supa Band
Sonntag, 25. Mai, 10.00 Uhr: Literaturbrunch mit Marion Mitterhammer und Hubsi Kramar. Sie lesen ab 11.30 aus dem Briefwechsel der Dichterin Christine Lavant mit dem Maler Werner Berg. Begleitet werden sie dabei von der österreichischen E-Bass Legende Willi Langer.
Eintritt für Brunch und Lesung 30 Euro.
Reservierungen unter: 0316/81 04 57.
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