Brücke für Brückenbauer Alfred Stingl
- Redaktion
- 18. Sept.
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Die Spekulationen, wie die Stadt Graz dem Andenken des am 29. Mai verstorbenen Langzeitbürgermeisters Alfred Stingl im öffentliche Raum gerecht werden wird, sind beendet. Wie heute Bürgermeisterin Elke Kahr mitteilte, wird, in enger Abstimmung mit Stingls Familie, die Augartenbrücke in Alfred-Stingl-Bü+cke umbenannt
Als fünfter Bürgermeister der Landeshauptstadt Graz in der Zweiten Republik wurde Alfred Stingl am 10. Jänner 1985 angelobt und hatte das Amt bis Anfang 2003 inne. Sowohl durch seine Amtsführung und sein verbindendes Miteinander mit allen politischen Fraktionen als auch durch zahlreiche Errungenschaften, die Graz nachhaltig verändert und geprägt haben, nimmt Alfred Stingl einen besonderen Platz in der jüngeren Grazer Zeitgeschichte ein. Bemühungen um soziale Gerechtigkeit und ein friedliches Miteinander, die Einleitung einer modernen Verkehrspolitik, der interreligiöse Dialog, der Einsatz für die Einhaltung der Menschenrechte, die Aufnahme des historischen Zentrums der Grazer Innenstadt in das UNESCO-Weltkulturerbe und schließlich das Kulturhauptstadtprojekt 2003 sollen hier nur exemplarisch als Vermächtnis dieses Ausnahmepolitikers genannt werden. Besonders stolz war Alfred Stingl auf die Wiedererrichtung der Grazer Synagoge, die von den Nationalsozialisten im Rahmen der Novemberpogrome 1938 zerstört wurde. Sie befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Brücke.
Bürgermeisterin Elke Kahr: „Alfred Stingl wurde durch seine Persönlichkeit und durch sein Wirken weit über seine Partei und weit über Graz hinaus geschätzt. Sein Vorbild ist auch ein Auftrag für kommende Generationen. Das wollen wir mit der Benennung der Augartenbrücke nach Alfred Stingl bekräftigen.“
Die Augartenbrücke ist die jüngste Grazer Murbrücke. Als sie 1976/77 als zentrales Bauwerk für das Grazer Einbahnsystem errichtet wurde, war Alfred Stingl Jugendstadtrat. Künftig sollen über sie auch die Straßenbahnen der neuen „Südwestlinie” rollen.

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