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Andreas-Hofer-Platz: Kein Herz für Pendler!

  • Autorenbild: Karl-Heinz Leiss
    Karl-Heinz Leiss
  • 9. Mai
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 12. Mai

Tausende Öffi-Einpendler nach Graz müssen zumindest bis Jahresende weiter auf die Inbetriebnahme des Zentralen Busbahnhofs Andreas-Hofer-Patz warten. Und ob es dann für sie auch eine öffentliche Toilette und einen wettergeschützen Wartebereich geben wird, steht in den Sternen.


Das Warten auf den Bus in der Neutorgasse hat zwar im September ein Ende. Doch dann  müssen die Verkehrsverbund-Kunden zum Marburger Kai wechseln. (Foto: KK)
Das Warten auf den Bus in der Neutorgasse hat zwar im September ein Ende. Doch dann müssen die Verkehrsverbund-Kunden zum Marburger Kai wechseln. (Foto: KK)

Eigentlich sollte der Zentrale Busbahnhof Andreas-Hofer-Platz seinen Betrieb mit Schulbeginn im September aufnehmen. Doch, wie jetzt der Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Steiermark, Peter Gspaltl, graz.live verriet, bleibt aus „jetziger Sicht” das Provisorium bis Ende des Jahres! Und fürs leidige Problem fehlender Toiletten und witterungsgeschützter Wartebereiche gibt es auch noch keine Lösung.


Während die Grazer Verkehrsplanung unter Verantwortung der Grünen Vizebürgermeisterin Judith Schwentner weiter mit Megabau- und Staustellen versucht, Tausenden täglichen Graz-Einpendlern und potenziellen Kunden aus dem Umland den Umstieg auf den Öffentlichen Verkehr und das Fahrrad „schmackhaft” zu machen,  vergisst sie, dass es neben der Stadt auch noch andere Partner für dieses Ziel gibt. Einer davon ist der Steirische Verkehrsverbund und vor allem dessen Kunden, die nicht gerade zu den Begünstigten der aktuellen Grazer Strassenbahn- und Radwegplanungen zählen, wie sich auch am Beispiel Andreas-Hofer-Platz zeigt.


Für diese vorwiegend Tagespendler aus der Ost- und Südoststeiermark gibt es im Zusammenhang mit dem Bau des Herrengasse-Entlastungsgleises seit Jahren nur Ersatzhaltestellen beim Rosarium, längs der Neutorgasse – ab September längs des Marburger Kais – und am Jakominiplatz.


19 Linien, 300 Busse an Werktagen

„Wenn der Ausbau am Andreas-Hofer-Platz fertiggestellt ist, werden künftig – nach jetzigem Planungsstand – 19 Linien vom zentralen Busbahnhof abfahren”, erklärt Verbund-Geschäftsführer Gspaltl. Konkret werden das folgende Linien sein:

  • Korridor Weiz: Linien 200, 201, 250, X20

  • Korridor Hartberg-Fürstenfeld: Linien 300, 350, 351, 352, 470, X30, X31, X40, X41

  •  Korridor Graz Süd-Ost: Linien 420, 500, 501, 521, X50

  • Korridor Eisenstraße: Linie X81


Das bedeutet, dass dort an Werktagen die auch Schultage sind, täglich rund 300 Busse abfahren werden.


Mindestens 42.000 Fahrgäste betroffen

Wie viele Fahrgäste dann nach Inbetriebnahme des zentralen Busbahnhofs dort zusteigen werden, kann man beim Verkehrsverbund derzeit noch schwer abschätzen, da man nicht weiß, wieviel zusätzliche Passagiere die direkte Umsteigmöglichkeit von der Straßenbahn der Neutorlinie in die Busse nützen werden. Gspaltl: „Eine Auswertung aus März 2025 hat gezeigt, dass an den derzeitigen Ersatzhaltestellen an einem Verkehrstag ,Montag bis Freitag, wenn Schultag’ in Summe rund 600 Fahrgäste einsteigen.”

Umgerechnet auf das Jahr wären das allein rund 42.000 Fahrgäste, nicht eingerechnet jene, die an Sonntagen und Feiertagen dort abfahren.


Verkehrsverbund-Geschäftsführer Peter Gspaltl: „Busbahnhof geht erst zu Jahresende in Betrieb. Über öffentliche Toiletten und geschützten Wartebereich wird noch verhandelt.” (Foto: Land Steiermark)
Verkehrsverbund-Geschäftsführer Peter Gspaltl: „Busbahnhof geht erst zu Jahresende in Betrieb. Über öffentliche Toiletten und geschützten Wartebereich wird noch verhandelt.” (Foto: Land Steiermark)

Keine Toiletten, kein wetterfester Wartebereich

Für diese Zehntausenden Busfahrgäste, aber auch die Buslenker und die Passagiere der Neutorlinie gibt es nach jetzigem Stand der Dinge weder einen wettergeschützen Wartebereich noch eine öffentliche Toilettenanlage. Auf die Toilettenanlage scheinen die Grazer Planer der Neutorlinie, die jedes Bankerl und Bäumchen im Umfeld der Neutorgasse detailliert eingezeichnet haben, völlig vergessen zu haben. Zumindest bis Anfang März, wo Mitarbeiter:innen der Stadt am Andreas-Hofer-Platz ausschwärmten, um eine eventuelle Mitbenutzung der wenigen vorhandene Gastro-Toiletten auszukundschaften (graz.live berichtete).


Konkrete Lösungsoptionen für diese Probleme gibt es allerdings bis jetzt noch nicht, wie Peter Gspaltl zugeben muss: „Betreffend Wartebereich und Toilettenanlagen  für Lenkpersonal und Fahrgäste laufen sehr konstruktive Gespräche zwischen Land und Stadt Graz und es ist eine Umsetzung jedenfalls vorgesehen.”


Aber selbst wenn das scheitern sollte, bleibt Busfahrern und Passagieren ja noch die Hoffnung „Mobilitätsplan 2040“, der kürzlich von Vizebürgermeisterin Schwentner präsentiert wurde und wo es heißt:

„Attraktivierung und Optimierung Andreas-Hofer-Platz

Der Andreas-Hofer-Platz als wichtigster Regionalbusbahnhof soll zukünftig mehr Komfort für die hier ein- und aussteigenden Fahrgäste bieten. Dies soll insbesondere durch eine Überdachung des gesamten Busbereichs sowie durch eine bessere fußläufige Erreichbarkeit der Bussteige erreicht werden.


Ob das alles genügend Motivation für Graz-Einpendler ist, statt mit dem Auto mit dem Verbundbus zur Arbeit oder in die Schule und wieder „auf’s Land” zurück zu fahren, darf bezweifelt werden. Aber es gibt ja noch andere Maßnahmen im „Mobilitätsplan 2040” der Graz- und Radler-zentrierten Verkehrsplanung, die zur Trendwende führen sollen: Zum Beispiel die Ausweitung der gebührenpflichtigen  Kurzparkzonen-Parkplätze auf das gesamte Stadtgebiet … 

KHL


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