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230-Kilometer-Marsch für unsere Kinder

  • Autorenbild: Karl-Heinz Leiss
    Karl-Heinz Leiss
  • 20. Aug.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 24. Aug.

Knapp elf Wochen nach der SchoolShooting-Tragödie mit 11 Toten am BORG Dreierschützengasse startet am Sonntag unter dem Motto „Alles heißt Alles” ein Sternmarsch zum Gedenken an die Getöteten und Verletzten, für Kinderrechte und ein neues kindgerechtes Schulsystem. Start ist um 8 Uhr beim BORG,  Ende – nach elf Etappen – am 3. September um 14 Uhr am Wiener Heldenplatz.


„Wir rechnen damit, dass zwischen 50 und 100 Menschen, denen unsere Anliegen wichtig sind am Start dabei sein werden. Sie und alle anderen, die sich au dem Weg anschließen werden, stehen stellvertretend für jene 45.000, welche unsere Petition unterstützt haben”, sagt Dominik Egger. Der Vater einer BORG-Schülerin, die am 10. Juni, dem Tag des Amoklaufs, krank zu Hause lag, aber zwei Mitschülerinnen verloren hat, hatte im Internet eine Petition an alle verantwortliche Politiker gestartet, in der eine Neuorientierung des Schulsystems an den Bedürfnissen der Kinder gefordert wird.


Dominik Egger ist Initiator und Organisator  des 230-Kilometer-Marsches nach Wien. (Foto. Egger)
Dominik Egger ist Initiator und Organisator des 230-Kilometer-Marsches nach Wien. (Foto. Egger)

„Unser Hauptanliegen an die Bundesregierung ist ein Innehalten", erklärt Dominik Egger, der Initiator der Bewegung, selbst Vater zweier Kinder. „Wir müssen gemeinsam darüber nachdenken, wie wir unseren Kindern ein sicheres Umfeld bieten können, in dem sie sich ohne überfordernde Angst und Demütigungen entwickeln können. Erst wenn wir das verstanden haben, können wir in die Planung und Umsetzung gehen – für nachhaltige Ergebnisse, nicht für Schnellschüsse."

Das derzeitige Bildungssystem, so die Überzeugung der Bewegung, setzt junge Menschen einem Druck aus, der sie brechen kann. „Sie lernen Formeln und Fakten, aber nicht, wie sie mit Überforderung und seelischen Krisen umgehen können. Das müssen wir gemeinsam ändern."


Die Petition fordert als konkrete Schritte:

Beziehung vor Leistung: Mehr Raum für menschliche Verbindungen und Beziehungen im Schulalltag mit Mentoren

Seelische Gesundheit als Priorität: Unauffälliges Resilienz-Training als fester Bestandteil des Lehrplans

Frühe Hilfe statt späte Intervention: Niederschwellige Unterstützungsangebote direkt in Schulen

Echte Elternbeteiligung: Strukturelle Veränderungen, die Eltern als Partner ernst nehmen

Ganzheitliche Bildung: Förderung emotionaler und sozialer Kompetenzen gleichwertig zu akademischen Leistungen


Egger will, dass Schule neu gedacht wird  und fordert niederschwellige psychologische Angebote für alle, auch für Schulabgänger. Und mehr „seelische Bildung“, also das gemeinsame Lernen, mit Gefühlen und Belastungen umzugehen: „In der Schule, im Alltag – die Anforderungen für die Kinder sind so weit gestiegen, dass die schon weit über ihre Grenzen gehen. Und dann vereinsamen sie, dann wird der Schmerz immer größer. Leid wird es immer geben. Leid wird existieren, aber mit ihnen zu lernen, wie man damit umgeht, hätte vielleicht mitgeholfen zu verhindern, dass so etwas passiert.“

Zur Petition gehts hier:


(Grafik:  Egger)
(Grafik: Egger)

Erste Etappe bis Frohnleiten

Los geht es am Sonntag, 24. August. Treffpunkt ist ab 7 Uhr das BORG Dreierschützengasse in Graz, um 8 Uhr fällt der Startschuss nach einer gemeinsamen Schweigeminute. Die Route führt über Weinzödl, Judendorf-Straßengel und Gratwein-Straßengel nach Frohnleiten.

Weiter Etappen sind:

  • Frohnleiten - Bruck

  • Bruck – Kindberg

  • Kindberg – Mürzzuschlag

  • Mürzzuschlag – Gloggnitz

  • Gloggnitz – Neunkirchen

  • Neunkirchen – Wiener Neustadt

  • Wiener Neustadt – Leobersdorf

  • Leobersdorf – Baden

  • Baden – Mödling

  • Mödling – Wien


Gemeinden entlang der Strecke stellen Hallen für Übernachtungen zur Verfügung. Wer möchte, kann aber auch privat Quartier beziehen oder einzelne Etappen mitgehen. Ein Shuttle-Service transportiert das schwere Gepäck weiter. Empfohlen wird, nur acht bis neun Kilo im Rucksack mitzunehmen. „Leicht wandert sich’s leichter – und gemeinsam tragen wir mehr als nur Gepäck“, heißt es in den Teilnehmerinfos.

Alle Detail-Infos zum Sternenmarsch gibts hier:


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